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Waldmäuse mögen Erdnüsse

Wenn man Vögel im Garten füttert, kommt oft weiterer Besuch hinzu. Wir füttern Wildvögel schon lange und sahen bisher keine Maus an den aufgehängten Futterspendern. Unten im Gestrüpp – es ist ein wilder Garten, leben seit Jahrzehnten Spitzmäuse. Die fressen Insekten, keine Nüsse. Aber im Sommer guckte ich eines Abends aus dem Fenster und sah eine Waldmaus:

Klein, sich ans Gitter klammernd und munter Erdnüsse fressend. Im Baum saß eine größere Gruppe Blaumeisen, die ebenfalls zuguckte, wie das Mäuschen fraß. Wir hatten sie noch nie gesehen. Vor den Spitzmäusen haben die Katzen der Nachbarschaft Respekt. Und echte Mäuse sieht man hier selten. Nun schon. Ohne Zoom sieht man die Proportionen. Ich trat nach draußen, das Smartphone in der Hand und knipste den ersten Schnappschuss. „Elfriede“ sauste ins Efeu. Schade!

Aber die Maus ist offenbar an Menschen gewöhnt und wagte sich schnell wieder aus dem Dickicht. Den Stamm hinauf, hopp auf den Spender und sich lang machend. Ein dezentes Räuspern, sie sauste wieder runter. Das Ganze ging drei Mal hin und her. Bis ich so etwa einen Meter entfernt stand, das Smartphone auf die nächste, erwartete Szene gerichtet. Still. Der Arm erlahmte. Elfriede huschte wieder hoch und guckte mich an:

Waldmäuse sind flink und wendig. Einen Tag später flitzte sie auf der Mauer herum, eine Katze schlich hinter ihr her. Als die Katze sie fangen wollte, sprang die Maus hinunter und war weg. Die Katze guckte etwas dämlich und putzte sich erstmal. Eine Denkminute schadet ja nie!
Beim Knipsen der Fotos war ich sehr nahe an der Futtersäule, hätte aber wohl auch mit festen Handschuhen wenig Chancen sie händisch zu fangen. So musste leider wieder eine Lebendfalle heran. Welche Leckerlis Mäuse mögen, könnte ihr in meinem Beitrag „Maus auf Balkon“ erfahren.

Eine Waldmaus im Garten?

Der Name täuscht zwar nicht, man findet Waldmäuse in Wäldern. Aber eben als Kulturfolger auch in Gärten, Parks und anderem urbanem Grün. Sie haben rötlich-braunes Fell mit hellgelblichem Bauchfell, leicht hervorstehende schwarze Augen und sind äußerst schnell. Keine Rennmaus, aber eine die ungeheuer schnell huscht und bis zu einem knappen Meter weit springen kann. Würde man sie am Schwanz packen, hätte man nur ein Stück Haut in der Hand. Denn wie ihre Zähne wächst auch ihre Schwanzhaut nach. Sie ernährt sich von Nüssen, den Kernen in Fichten- und anderen Zapfen, Beeren, Eicheln und sogar Schnecken. Allerdings bekommt sie bis zu drei Mal jährlich Junge, die im gleichen Jahr geschlechtsreif werden. Man möchte sie also wirklich ungern im Garten haben, nicht, das sie noch im Keller überwintert… Also: fangen. Und weit weg woanders artgerecht aussetzen.

Autor:

Wissen rund um Natur, Landschaft und Kultur sind die Schlüssel für nachhaltige Entwicklung. Ich schreibe für Blogs, Kleinschriften und Sachbücher im Rahmen informeller Umweltbildung. Pflanzen sind ein wichtiges Thema unserer Zukunft. Ich bin Autorin für Umweltkommunikation und arbeite gerne interdisziplinär. 💚💙