Als ich vor dreizehn Jahren in meine Wohnung zog, waren die Winter noch ziemlich nass und kalt. Dazu zieht es von einer Seite her gewaltig. Ich dachte damals eher an hübsche Pflanzen und mediterrane Kräuter, das klappte semi optimal. Mittlerweile sind die Winter meistens wärmer und ich probiere dieses Winterhalbjahr mal Salatiges anzubauen.
Die Basis: Balkon & Fensterbänke
Auf dem Balkon stehen unten auf dem Boden sechs Balkonkästen. Sie stehen da windgeschützt und dicht an der Hauswand. Auf der inneren Seite befindet sich ein Heizkörper, etwas Wärme wird so zu den Pflanzen transferiert. Außerdem hängt mein Balkon nicht frei, sondern bildet die Decke für den ehemaligen Kohlenkeller. Die Wurzeln frieren also nicht. Da der Balkon keinen anderen über sich hat, bekommen die Pflanzen zwar sämtliche Niederschläge direkt ab, aber eben auch genügend Licht.
Auf Fensterbänken stehen Balkonkästen. Auf der einen wächst bereits seit Frühsommer munter Erdbeere, Petersilie, Schnittlauch und Frühlingszwiebel. Die Erdbeere lieferte bis Anfang Dezember wöchentlich eine Handvoll kleiner, aromatischer Sammelnussfrüchte. Ein Ableger wanderte in einen alten Topf. In den zweiten Kasten säte ich Feldsalat aus. In den beiden anderen Kästen probierte ich Schnittknoblauch und Tellerkraut aus.
Fazit: Essbares auf schattigem Nordost-Balkon
Das Tellerkraut mag die Zustände offenbar nicht. Es kümmerte vor sich hin. Frühlingszwiebeln keimen, wachsen leider nur kümmerlich. Die Wurzeln gekaufter Frühlingszwiebeln treiben in einem Wasserglas neu aus und wenn man die einpflanzt, blühen manche sogar! Von den „richtigen“ Salatpflanzen genoss ich bisher nur den Blattsalat „Amerikanischer Brauner“ und diverse Sorten Asia-Salat. Letztere lasse ich irgendwann auch blühen und erfreue mich an den Kohlweißlingen.
Knoblauchgras säte ich vor zwei Wintern aus. Es kümmerte vor sich hin. Nun steht es in einer Ecke, die morgens – wenn die Sonne scheint! – vollsonnig und ansonsten sehr schnell wieder schattig ist. Momentan sieht es buschig aus und wächst und wächst und wächst… 🙂