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Buchtipp: Die Alpen im Fieber

Die Alpen liegen mitten in Europa, sind gut zu erwandern beziehungsweise zu erklimmen und eine Art „offenes Buch“ für Geologen und Klimaforscher. An ihnen sieht man hier in Europa den Klimawandel deutlich:

Die Gletscher tauen

und bringen dadurch Lebewesen und Siedlungen in Gefahr. Durch Erdrutsche, Schlammlawinen oder durch Frostsprengungen bei denen ganze Felswände abrutschen. Die Berge bewegen sich, Wasser bewegt sich in ihnen. Die Warmzeit ist auch in den Alpen angekommen. Wenn die Gletscher schmelzen und es weniger Eis und Schnee in den Alpen gibt, bilden sich Seen durch das Schmelzwasser.

Die Vegetation wächst in immer höheren Regionen

Wo das Eis verschwindet, wagen sich vermehrt Pionierpflanzen heran. Moose, Flechten, unscheinbare Blümchen und Gräser siedeln sich nach und nach an. Später kommen die ersten Bergkiefern dazu. Manches aus vergangenen Zeiten gibt das Eis frei. Und damit kommen weitere Erkenntnisse. Zum Beispiel zum „Klima-Archiv Baum“ und anderen Phänomenen.

Das Buch

Andreas Jäger ist Metereologe, Geophysiker und Wissenschaftsjournalist. Er nahm sich die Alpen vor und legt ihnen quasi ein Fieberthermometer an. Auf anschauliche Art zeigt er auf, dass es schon immer klimatisch wärmere Zeiten gab und bietet Abstecher in die Vergangenheit. In die Eiszeit, zu den Römern und ins Mittelalter. Dabei lernt man viel über die Tier- und Pflanzenwelt der Alpen im Laufe der letzten Jahrtausende und Jahrzehnte. Vor allem dreht es sich nicht nur um die Gefahren sondern um die natürlichen Geschehnisse und die Vergangenheit. Denn ohne letztere würden wir die Zusammenhänge nicht verstehen. Einfach und verständlich wird erläutert, was die zunehmende Wärme mit den Alpen und ihren Bewohnern anstellt. Dabei geht Jäger natürlich darauf ein, wie wir heute reagieren müssten, um Wasserspeicher zu erhalten. Denn die Schneeschmelze füttert nicht nur die Reservoire für die Alpenländer sondern auch auch die kleinen und großen Flüsse, wie zum Beispiel Rhône und Rhein.
So ist dieses Buch sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene geeignet, die Zusammenhänge zum Klimawandel begreifen wollen. Viele Vergleiche mittels Fotos und Illustrationen ergänzen den locker verfassten Text. Ein Lesevergnügen!

Auch der Verlag hat mitgedacht: Der Buchdeckel besteht aus Hartpappe, das Papier besteht aus einem FSC-Mix. Obwohl fast A4 groß, liegt der Titel gut in der Hand und die Seiten wirken hochwertig.

Andreas Jäger (2021): Die Alpen im Fieber – Die 2° Grenze für das Klima unserer Zukunft, Bergwelten Verlag
Ich bedanke mich beim Verlag für das Leseexemplar!

Diese Rezension erschien ebenfalls im Fachjournal „Forum Geoökologie“ 03/22. 

Autor:

Wissen rund um Natur, Landschaft und Kultur sind die Schlüssel für nachhaltige Entwicklung. Ich schreibe für Blogs, Kleinschriften und Sachbücher im Rahmen informeller Umweltbildung. Pflanzen sind ein wichtiges Thema unserer Zukunft. Ich bin Autorin für Umweltkommunikation und arbeite gerne interdisziplinär. 💚💙